Das Wort "Hydrokultur" ist zusammengesetzt aus dem griechischen Wort "Hydro" für Wasser und der lateinischen Bezeichnung "Kultur" für Haltung/Züchtung.
Zusammengefasst also Wasserhaltung/Züchtung
Bei dem heutigen Hydrokulturverfahren dient Blähton (kleine Tonkugeln) als Haltematerial und ein mit Nährstoffen angereichertes Wasser sorgt für notwendige Feuchtigkeit und sichert gleichmäßig die Versorgung mit wachstumsförderndem Dünger.
Dieses System entspricht der Urform allen Wachstums, denn in Urzeiten bildeten sich Pflanzen auf dem lavaartigen Gestein. Diese zogen mit den Wurzeln aus den Wasservorräten die ständig nötige Feuchtigkeit und lösten die im Gestein befindlichen Mineralien als Nährstoffe.
Heute verwendet man natürlich neu entwickelte und sehr einfach zu handhabende Dünger und Substrate. Hierbei gibt es bewährte Langzeit-, Flüssig- und Aktivdünger die in unterschiedlichen Zeitabständen und zum Teil auch zu den verschiedenen Jahreszeiten angewendet werden, um die Hydrokultur noch pflegeleichter und bequemer zu gestalten.
Die Natur erleben mit Hydrokultur
Leben und arbeiten – das findet immer weniger im Freien statt. Mehr und mehr verbringt der Mensch seine Tageszeit in Räumen. Mehr als zwei Drittel seiner Zeit seien es sogar, sagen die Forscher. Und sie sagen: Dem Menschen geht dabei eine zutiefst menschliche Erfordernis verloren. Das ist das Spüren und Erfahren eines belebten Umfeldes, der freien Natur.
Dabei ist es für das Wohlbefinden des Menschen in Räumen zwingend erforderlich, im Grünen zu leben. Zahlreiche, weltweite wissenschaftliche Untersuchungen belegen, wie Pflanzen das Raumklima markant verbessern.
Über ihre wohltuende Wirkung auf die Gesundheit hinaus helfen sie, in erheblichem Maße Leistung und Motivation zu steigern. Machen Sie selbst den Test und stellen Sie in einem Raum ohne Pflanze einen grünen und blühenden Mitbewohner auf. Spüren und erleben Sie, wie sich mit Pflanzen Ihre Raumwahrnehmung plötzlich und positiv verändert.
In der Hydrokultur wirken einzelne Komponenten wie Bausteine in einem Ganzen zusammen so, dass alles perfekt funktioniert.
Die Pflanze steht bei der Hydrokultur im Mittelpunkt. Sie wird in vielfältigen, attraktiven Erscheinungsformen verwendet, ganz nach Geschmack, Örtlichkeit und Funktion.
Blatt- und Grünpflanzen zieren mit ihren unterschiedlichen Blattformen und Blattfarben. Sie können in Grüntönen nuancieren, oder auch Grau-, Gelb-, Orange- oder Rottöne und sogar Kombinationen daraus annehmen.
Palmen zaubern das Flair des sonnigen Südens in den Raum. Palmenzwerge hat der Gärtner ebenso parat wie exotische Einzelexemplare in mehrgeschossiger Höhe.
Farne beeindrucken in all ihrer Vielfalt durch ihre formenreichen Blattwedel.
Rank-, Kletter- und Hängepflanzen wirken wie eine grüne und blühende Kaskade im Raum. Weil es sie in Form starkwüchsiger wie auch schwachwüchsiger Pflanzen gibt, lassen sie sich vielfältig verwenden. Mit ihnen lassen sich unansehnliche Wände begrünen, sowie Rankgitter in langen, schmalen Gefäßen als Raumteiler gestalten.
Als Blütenpflanzen werden in der Hydrokultur keine kurzlebigen, saisonalen Akzentpflanzen verwendet – sondern ausschließlich langlebigere Blütenpflanzen mit wiederkehrendem Blütenflor.
Kakteen und andere Sukkulenten sind ebenfalls für die Hydrokultur geeignet. Diese exotischen, Wasser speichernden Pflanzen wirken am schönsten in kleinen Landschaften nachempfundenen Pflanzsituationen.
Das Hydrokulturgefäß muss absolut wasserdicht sein. Um die Nährlösung der Pflanzen nicht zu beeinträchtigen, sollte es zudem säurebeständig und somit dauerhaft chemisch neutral, am besten sogar lebensmittelecht sein.
Meist werden Hydrokulturtöpfe aus Kunststoff gefertigt. Bei Verwendung von Keramikgefäße oder Terrakotten müssen sie vom Hersteller explizit für die Hydrokultur ausgewiesen sein, da sie extra innen beschichtet werden müssen. Gleiches gilt für Metallgefäße, wie sie für Hydrokulturen in den Materialien Aluminium, Edelstahl oder auch Ceramostahl angeboten werden.
Besteht Zweifel über die Eignung eines Gefäßes für die Hydrokultur, so können Inlays aus Kunststoff hineingestellt werden, die dann bepflanzt werden.
Damit sich unter dem Gefäß kein Schwitzwasser bildet, stehen Bodengefäße häufig auf Rollen und Kleingefäße, die auf Möbeln stehen etc. am besten auf Möbelschonern, die keine Feuchtigkeit annehmen.
Als „Kulturtopf“ bezeichnet der Gärtner den Blumentopf, in dem er die Pflanze herangezogen, also „kultiviert“ hat. Diese Kulturtöpfe sind mit den Wasserstandsanzeigern abgestimmt und in Höhe und Durchmesser genormt. Daher stammen die einheitlichen Bezeichnungen dieser Töpfe, z. B. 13/12 (sprich: „dreizehn-zwölfer“ Kulturtopf), was bedeutet: Der Topf hat 13 cm Durchmesser und 12 cm Höhe.
Grundsätzlich passen Pflanzen mit einer bestimmten Kulturtopfhöhe nur in ein von der Größe her passendes Hydrokulturgefäß.
Das Pflanzsubstrat der Hydrokultur heißt Blähton, eine veredelte Form des Naturprodukts Ton. Roh-Tone werden in einem speziellen Produktionsverfahren gebrannt, dabei entstehen Gase, die den Ton blähen – leicht zu sehen an den im Blähton erkennbaren Bläschen.
Blähton ist als Pflanzsubstrat optimal geeignet. Er ist leichter als Blumenerde, frei von Krankheitserregern, geruchlos, biologisch und chemisch neutral. Gleichzeitig ist er strukturstabil, wiederverwendbar und stark porös und infolgedessen lufthaltig. Zusätzlich besitzt er die Fähigkeit, Wasser zu leiten und damit auch die Nährstoffe - was für das Gedeihen der Pflanzen besonders wichtig ist.
Nach dem Bepflanzen stellen sich im Hydrokulturgefäß drei übereinander liegende Schichten ein. Die untere ist nass, die mittlere feucht und die obere ist ständig trocken. Durch diese 3-Schicht-Bildung ist das Wachstum und Überleben der Pflanzen gesichert und können keine Keime in den Raum getragen werden.
Durch den Wasserstandsanzeiger wird der Wasserbedarf der Hydro-Pflanze kontrolliert. Der Anzeiger ist als Röhre konzipiert. In ihm bewegt sich mit dem schwankenden Wasserstand ein auf einer Kunststoffkugel schwimmender Stab. Der zeigt mit seiner Spitze die abzulesenden Werte „Minimum“, „Optimum“ und „Maximum“ an – mit allen dazwischen liegenden Übergängen.
Zeigt der Anzeiger auf „Minimum“, so ist noch immer ein geringer Wasserstand im Gefäß vorhanden. Bei einer Wassermenge zwischen Minimum und Optimum ist die lebenserhaltende Wurzelatmung gesichert.
Je nach Bauart befindet sich direkt am Wasserstandsanzeiger ein Schacht mit Deckel. Der dient dazu, überschüssiges Wasser abpumpen zu können, wenn versehentlich einmal zu stark gegossen wurde (Messstab zeigt mehr als „Maximum“ an).
Der Düngerschacht dient der Aufnahme von speziellem Hydrokultur-Langzeitdünger, dieser besteht aus Kunststoffkugeln, auf die spezieller Dünger appliziert wurde. Durch biologisch-chemische Prozesse, die zwischen Wurzel und Dünger passieren, fordert die Pflanze jeweils so viel Dünger an, wie sie benötigt (Ionenaustausch-Prinzip). So kann es bei Anwendung dieser Spezialdünger nie zu Überdüngung der Hydrokultur kommen. Da optisch nicht zu unterscheiden ist, ob aller Dünger verbraucht und die Kunststoffkügelchen „leer“ sind, wird der Hydrokultur-Langzeitdünger turnusmäßig alle 3-4 Monate ersetzt.
Hydro Innenraumbegrünung und Pflanzenpflegeservice - René Lefebvre | info@hytro-studio.de